Auf der diesjährigen Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa AG in Berlin präsentierte Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender des Konzerns, den Anteilseignern das Ergebnis für das Jahr 2009: „Das vergangene Jahr war mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen für die Luftverkehrsindustrie eines der schwierigsten Jahre ihrer Geschichte. Umso erfreulicher ist, dass wir im Konzern angesichts dieser Umstände ein positives operatives Ergebnis in Höhe von 130 Millionen Euro erzielen konnten. Dass wir trotz der gravierenden Auswirkungen von Finanz- und Wirtschaftskrise unsere Position im Wettbewerb verbessern konnten zeigt, dass wir den richtigen strategischen Kurs eingeschlagen haben. Wir sind solide finanziert und über unsere Geschäftsfelder stabil und breit aufgestellt. “ Mayrhuber sagte in seiner Rede vor den Aktionären: „Alle Geschäftsfelder haben Anpassungen bei Kapazität und Kosten vorgenommen und so die Effizienz verbessert. Das Konzernergebnis fiel dennoch, in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise, negativ aus. Es war gekennzeichnet durch einen nie gekannten, nachfragebedingten Erlöseinbruch. Eine Wertschaffung war in diesem schwierigen Jahr nicht möglich“. Vorstand und Aufsichtsrat schlugen den Aktionären aufgrund des negativen Konzernergebnisses und vor dem Hintergrund der insgesamt ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung vor, keine Dividende auszuzahlen. „Eine Dividendenausschüttung zu Lasten der Substanz wäre nicht vertretbar“, ergänzte Mayrhuber.

Mit Blick auf die jüngsten Ereignisse rund um den Vulkanausbruch in Island erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG: „Die Luftraumsperrung traf nicht nur die Airlines sondern die gesamte Wirtschaft. Heute wissen wir, dass die Gefahrensituation überschätzt und ihre Folgen unterschätzt worden sind“. Der Lufthansa-Chef rief dazu auf, die gewonnenen Erkenntnisse der vergangenen Tage zu nutzen: „Die Erfahrung der letzten Wochen hat uns schonungslos gezeigt, dass wir in einer solchen Situation ein gesamteuropäisches Konzept brauchen. Ein einheitlicher europäischer Luftraum – der Single European Sky – ist notwendiger denn je. Eine schnelle Einführung, über die nun schon seit Jahrzehnten diskutiert wird, ist jedoch weiterhin nicht absehbar. Hier müssen wir im Interesse Europas schnell voran kommen“. Diese Themen seien umgehend mit den politischen und behördlichen Entscheidungsträgern auf höchster nationaler und auf EU-Ebene aufgenommen. Dazu gehörten auch die Frage der Kosten für die tagelange Betreuung tausender Passagiere im Fall einer Naturkatastrophe oder entsprechende Kompensationen. Der Lufthansa Chef betonte: „Wir fragen nicht nach Subventionen; das hat Lufthansa auch in der Vergangenheit nie getan. Es geht uns vielmehr um einen EU-weiten, einheitlichen Umgang mit den Schäden, um gleichmäßige Entlastungen bei Gebühren oder eine Anpassung des Startdatums für den ab 2012 beschlossenen Emissionshandel. Hier ist sämtliches Datenmaterial, auf das dieses System aufbaut, völlig durcheinander gekommen. Deshalb ist 2010 nicht mehr geeignet als Basisjahr für die Berechnung der Zertifikatszuteilung.“

Zur aktuellen wirtschaftlichen Lage des Konzerns sagte der Lufthansa Vorstandsvorsitzende: „Im ersten Quartal entwickelte sich der Absatz wieder besser.“ Dem Unternehmen hätten jedoch die Wirtschafts- und Finanzkrise, der harte Winter, der Pilotenstreik und die Folgen des Vulkanausbruchs in Island zu schaffen gemacht. Dennoch zeigte sich Mayrhuber überzeugt: „Lufthansa wird auch diese Krise erfolgreich durchfliegen. Positive Zeichen der Marktbelebung gibt es im Interkontinentalbereich und deutliche Aufwärtszeichen sind im Frachtgeschäft spürbar. Der Bedarf nach Mobilität wird weiter wachsen und Lufthansa Qualität und Service wird auch in Zukunft weltspitze sein.“ Mayrhuber bekräftigte, dass für das laufende Jahr ein positives operatives Ergebnis über dem Vorjahresniveau angestrebt werde.