Die Deutsche Lufthansa AG hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen operativen Gewinn von 783 Millionen Euro erzielt, 565 Millionen Euro mehr als im gleichen Quartal des Vorjahres. Das gute Ergebnis ist das Resultat einer zunehmend positiven Nachfrageentwicklung im Passagier- und Frachtverkehr und des Erfolges der Kostensenkungsprogramme in allen Konzernbereichen sowie der Realisierung von Synergiepotentialen im Airline-Verbund. Die Gesellschaften des Konzerns konnten zudem dank marktgerechter Angebote ihre starken Positionen in den jeweiligen Märkten verteidigen und zum Teil ausbauen. Nachdem ergebnisbelastende Ereignisse wie der strenge Winter, der Pilotenstreik und die behördlichen Luftraumsperrungen im ersten Halbjahr noch zu einem operativen Verlust geführt hatten, erzielte der Konzern in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt einen operativen Gewinn von 612 Millionen Euro. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einer Steigerung um 386 Millionen Euro. Der Umsatz erhöhte sich um vier Milliarden Euro auf 20,2 Milliarden Euro. Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, sagte anlässlich der Vorlage des Quartalsergebnisses: „Der Lufthansa Konzern hat die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise erfolgreich durchflogen. Das gute Ergebnis ist das Resultat einer zielgerichteten und entschlossenen Reaktion und einer bemerkenswerten Mannschaftsleistung. Ein starker Airline-Verbund und optimierte Kostenstrukturen sind Erfolgsfaktoren, die sich auch in Zukunft bezahlt machen werden.“

Alle Geschäftsfelder des Konzerns trugen mit einem operativen Gewinn zum guten Ergebnis des Konzerns bei. Die Passage Airline Gruppe erzielte in den ersten neun Monaten des Jahres ein operatives Ergebnis von 218 Millionen Euro. Davon entfielen 158 Millionen Euro auf die Lufthansa Passage, 194 Millionen Euro auf SWISS und minus elf Millionen Euro auf Germanwings. Austrian Airlines und bmi erzielten in den ersten neun Monaten des Jahres wie erwartet einen operativen Verlust – Austrian Airlines minus 47 Millionen Euro, bmi minus 90 Millionen Euro. Im dritten Quartal wiesen beide Gesellschaften jedoch erstmalig einen kleinen operativen Gewinn aus. Alle Airlines profitierten von den Anstrengungen, die zu Effizienzsteigerungen  und Kostensenkung beigetragen haben, sowie von der Nachfragebelebung. Mayrhuber betonte: „Wir gehen von einer global unverändert anhaltenden hohen Wettbewerbsintensität aus und auch von einem unverminderten Preisdruck im Kurzstreckensegment. Deshalb werden alle Gesellschaften der Passage Airline Gruppe unverändert an der Fortführung ihrer jeweiligen Kostensenkungsprogrammen festhalten.“

Das Geschäftsfeld Logistik erzielte in den ersten neun Monaten einen operativen Gewinn von 230 Millionen Euro. Lufthansa Cargo verbuchte damit, wie bereits zum Halbjahr, ein deutlich positives Ergebnis. Das Geschäftsfeld Technik erzielte mit 211 Millionen Euro einen operativen Gewinn leicht unter dem Niveau des Vorjahres und erwies sich damit erwartungsgemäß als Spätzykliker in der Luftverkehrsindustrie. Das Geschäftsfeld IT-Services erzielte trotz eines Umsatzrückgangs mit zwölf Millionen Euro einen operativen Gewinn auf Vorjahresniveau. Bei einer Umsatzsteigerung erzielte das Geschäftsfeld Catering ein operatives Ergebnis von 50 Millionen Euro. Das Ergebnis lag nur leicht unter dem des Vorjahres, das jedoch durch einen Einmaleffekt geprägt war.

Der Vorstand betont im Zwischenbericht zum dritten Quartal: „Wir haben unser Versprechen gehalten, nicht nur kurzfristiges Krisenmanagement zu betreiben, sondern immer auch nach vorne zu blicken und die Zukunft zu gestalten. Dabei halten wir an unseren Prinzipien fest – an soliden Finanzstrukturen, an unserer Qualitäts- und Kundenorientierung sowie an Innovationen und langfristigen Wertsteigerungen.“ Für die Zukunft lägen Risiken in einer Abschwächung des konjunkturellen Umfelds und in einer Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung durch die Luftverkehrsteuer sowie einem möglichen, starken Anstieg der Treibstoffpreise. Angesichts der positiven Beiträge aus Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogrammen im Konzern sowie der zunehmenden Realisierung von Synergiepotentialen im Airline-Verbund und einer allgemeinen Konjunkturerholung, hätten sich die Erwartungen an die Ertragsentwicklung für das Gesamtjahr 2010 jedoch verbessert. Der Vorstand gehe für den Konzern von einer deutlichen Umsatzsteigerung aus und rechne – unter Beibehaltung der bisherigen Kostenziele – damit, dass das operative Ergebnis die Schwelle von 800 Millionen Euro überschreiten werde. Im Weiteren erwartet der Vorstand, dass mit dem Abschluss des Geschäftsjahres 2010 auch die Voraussetzungen für die Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre erfüllt werden.

Die ersten neun Monate 2010 in Zahlen

Der Umsatz des Lufthansa Konzerns für die ersten neun Monate des Jahres 2010 betrug 20,2 Milliarden Euro, 24,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Verkehrserlöse stiegen um 30,6 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhten sich die betrieblichen Erträge des Konzerns im Berichtszeitraum auf 22,3 Milliarden Euro, ein Plus von 23,3 Prozent. Konsolidierungsbereinigt stiegen die drei Kennzahlen um 13,8 Prozent (Umsatz), 16, 5 Prozent (Verkehrserlöse) und 12,6 Prozent (betriebliche Erträge).

Die betrieblichen Aufwendungen haben sich im Verlauf der ersten drei Quartale um 20,6 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro erhöht. Ein wichtiger Grund dafür waren, neben Konsolidierungseffekten, die um 1,2 Milliarden Euro höheren Treibstoffkosten von insgesamt 3,9 Milliarden Euro. Dies entspricht einem preis- und  mengenbedingten Anstieg von 47,7 Prozent. Die Gebühren lagen um 26,3 Prozent über dem Vorjahreswert.

Das operative Ergebnis des Konzerns betrug für die ersten neun Monate 612 Millionen Euro und damit 386 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis beträgt 524 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum wurde dieses mit 31 Millionen Euro ausgewiesen.

Lufthansa investierte im Berichtszeitraum 1,8 Milliarden Euro. Davon entfielen 1,6 Milliarden Euro auf die Erweiterung und Modernisierung der Flotte. Der operative Cashflow betrug 2,4 Milliarden Euro, der Free Cashflow (operativer Cashflow abzüglich Nettoinvestitionen) 1,3 Milliarden Euro. Der Konzern wies zum Ende des dritten Quartals eine Nettokreditverschuldung von 1,5 Milliarden Euro aus. Die Eigenkapitalquote stieg bedingt durch den positiven Geschäftsverlauf und Portfoliomaßnahmen im Vergleich zum Jahresabschluss 2009 von 23,5 auf 25,1 Prozent.

Lufthansa Konzern

 

Januar-September
2010             2009*

Veränderung

Umsatzerlöse

Mio. €

20.193

16.162

4.031

davon Verkehrserlöse

Mio. €

16.445

12.589

3.856

Ergebnis der betrieblichen
Tätigkeit

Mio. €

869

316

553

Operatives Ergebnis

Mio. €

612

226

386

Vergleichbare operative
Marge**

    In %  

3,5

2,0

1,5PP.

Konzernergebnis

Mio. €

524

31

493

Investitionen

Mio. €

1.760

1.777

- 17

Operativer Cashflow

Mio. €

2.425

1.438

987

Mitarbeiter zum 30.9.

 

116.838

118.945

-

Ergebnis pro Aktie (ver-
wässert und unverwässert)

       €

1,14

0,07

1,07

*) Vorjahreswerte wurden teilweise aufgrund Bewertungsänderung an IAS 39 angepasst.
**) Operatives Ergebnis zuzüglich Rückstellungsauflösungen dividiert durch den Umsatz