Bereinigt um Restrukturierungskosten und Einmaleffekte, hat die Lufthansa Group den Gewinn in den ersten neun Monaten 2013 um rund 47 Prozent oder 278 Millionen Euro auf insgesamt 859 Millionen Euro gesteigert. Das berichtete Ergebnis für die ersten neun Monate des Jahres belief sich auf einen operativen Gewinn von 661 Millionen Euro, nach 907 Millionen Euro im Vorjahr. Den Umsatz konnte der Konzern bei weniger Flügen im Passagier- und Frachtverkehr mit 22,8 Milliarden Euro stabil halten. Einmaleffekte wirkten sich auch auf das Konzernergebnis aus. Dieses ging um 450 Millionen Euro auf 247 Millionen Euro zurück. „Wir haben das Ergebnisniveau im Passagiergeschäft deutlich gesteigert. Erstmals seit fünf Jahren schreiben wir im Lufthansa-Europaverkehr wieder schwarze Zahlen – dank den Fortschritten mit Germanwings. Auch Austrian Airlines ist wieder profitabel. Unsere Fortschritte sind eine Bestätigung dafür, dass wir strategisch auf dem richtigen Weg sind. Sie sind uns zugleich auch Ansporn, unsere Stärken weiter auszubauen“, sagte Christoph Franz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, anlässlich der Veröffentlichung des dritten Quartalsergebnisses. 

Das im Februar 2012 eingeleitete Zukunftsprogramm Score zeigt deutliche Wirkung. Im Passagiergeschäft hat der Konzern die Auslastung der Flugzeuge durch ein saisonal straffer an der Nachfrage ausgerichtetes Kapazitätsmanagement gesteigert. Die Europastrecken von und nach Deutschland wurden abseits der beiden großen Drehkreuze Frankfurt und München auf Germanwings übertragen, was sich bereits deutlich positiv auf das Neunmonatsergebnis ausgewirkt hat. Bereinigt um Einmaleffekte und um mengenbedingt niedrigere Treibstoffkosten wurden die Kosten, bei einem stabilen Umsatz, konzernweit um 0,9 Prozent gesenkt. Dies entspricht 171 Millionen Euro. Die Passagierfluggesellschaften des Konzerns reduzierten die Stückkosten, das heißt die Kosten pro Sitzkilometer (CASK), für den Zeitraum Januar bis September, insgesamt um 1,2 Prozent. Unter Berücksichtigung der geringeren Treibstoffkosten sind die Stückkosten sogar um 1,8 Prozent gesunken.

Die Lufthansa Passage, zu der auch Germanwings gehört, trug in den ersten neun Monaten 2013 mit einem positiven operativen Ergebnis von 300 Millionen Euro zum Gewinn der Passagierfluggesellschaften insgesamt bei, ein Plus von 189 Millionen Euro gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Swiss erwirtschaftete einen operativen Gewinn von 182 Millionen Euro, neun Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Austrian Airlines erzielte für die ersten drei Quartale einen Gewinn von 19 Millionen Euro und steigerte ihr normalisiertes Ergebnis um elf Millionen Euro. Das Vorjahresergebnis von 210 Millionen Euro enthielt positive Einmaleffekte aus dem Betriebsübergang von Austrian Airlines auf Tyrolean Airways. 

Servicegesellschaften steigern ihr Ergebnis um fast 100 Millionen Euro

Auch in den Finanzkennzahlen der übrigen Geschäftsfelder des Konzerns ist die Wirksamkeit der Score-Maßnahmen sichtbar. Alle waren in den ersten neun Monaten profitabel. 

Der Lufthansa Technik gelang es, den operativen Gewinn im Vorjahresvergleich um 101 Millionen Euro auf 332 Millionen Euro zu steigern. Auch den Umsatz steigerte die Gesellschaft um 3,6 Prozent, vor allem mit Drittgeschäft außerhalb der Lufthansa Group. Die betrieblichen Aufwendungen hielt die Lufthansa Technik konstant. Auch das Geschäftsfeld IT-Services konnte den operativen Gewinn gegenüber dem Vorjahr um vier Millionen Euro auf 17 Millionen Euro steigern. Dies war vor allem das Resultat gesteigerter Umsätze. LSG SkyChefs, die weltweite Nummer eins im Cateringgeschäft, verzeichnete für die ersten neun Monate einen Gewinn von 63 Millionen Euro. Das Minus von zwölf Millionen Euro resultierte vor allem aus der Einbringung der britischen Tochtergesellschaften in ein Joint Venture, welches nicht mehr zum Konsolidierungskreis gehört. Im Geschäftsfeld Logistik lag der operative Gewinn für die ersten drei Quartale mit 43 Millionen Euro um 24 Millionen Euro unter dem des Vorjahres, vor allem aufgrund anhaltend schwacher Nachfrage in den weltweiten Luftfrachtmärkten. Dennoch gelang es Lufthansa Cargo, im Gegensatz zu fast allen anderen Frachtairlines weltweit, profitabel zu bleiben. Dies gelang auch aufgrund der starken Konzentration der Gesellschaft auf das profitable Segment der hochwertigen Spezialtransporte. 

Lufthansa Group erwartet 2013 bereinigten operativen Gewinn zwischen 900 Millionen bis zu einer Milliarde Euro

Für das Gesamtjahr rechnet die Lufthansa Group mit einem gegenüber Vorjahr (524 Millionen Euro) höheren operativen Gewinn zwischen 600 und 700 Millionen Euro. Bereinigt um einmalig enthaltene Restrukturierungs- und Projektkosten in Höhe von 300 Millionen Euro liegt die Ergebnisprognose bei 900 Millionen bis eine Milliarde Euro. Der Umsatz wird voraussichtlich auf Vorjahresniveau liegen. Vor allem im Passagiergeschäft haben Wechselkurseffekte im Verlauf des Jahres den Umsatz in der Berichtswährung Euro reduziert. Simone Menne, Vorstand Finanzen und Aviation Services der Deutschen Lufthansa AG, sagte: „Wir haben unsere Kosten nachhaltig gesenkt und gleichzeitig die Qualität für unsere Kunden weiter verbessert. Wechselkurseffekte, die unseren Umsatz schmälern, führen uns vor Augen wie wichtig Kosteneffizienz ist. Wir werden uns nicht auf dem Erreichten ausruhen sondern weiter daran arbeiten, wirtschaftlich noch robuster und noch besser zu werden.“

Lufthansa KonzernJanuar - SeptemberVeränderung
20132012**
UmsatzerlöseMio. €22.76822.821-53
davon VerkehrserlöseMio. €18.66318.786-123
Ergebnis der betrieblichen
Tätigkeit
Mio. €582915-333
Operatives ErgebnisMio. €661907-246
Restrukturierungs- und ProjektkostenMio. €+198
Positive Einmaleffekte Mio. €-325
Operatives Ergebnis normalisiert***Mio. €859582277
Vergleichbare operative Marge*In %   3,24,3-1,1P.
KonzernergebnisMio. €247697-450
InvestitionenMio. €1.8961.87834
Operativer CashflowMio. €3.0012.428573
Mitarbeiter zum 30.09.117.538118.088-550
Ergebnis pro Aktie 0,541,52-0,98

*) Operatives Ergebnis zuzüglich Rückstellungsauflösungen dividiert durch den Umsatz
**) Vorjahreswerte aufgrund geänderter Bilanzierungsvorschriften aus IAS19 angepasst
***) Operatives Ergebnis bereinigt um Restrukturierungs- und Projektkosten (-198 Millionen Euro) und im Vorjahresergebnis enthaltene  positive Einmaleffekte (+325 Millionen Euro)

Die ersten neun Monate 2013 in Zahlen

Der Umsatz in den ersten neun Monaten 2013 blieb mit 22,8 Milliarden Euro, ein Minus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, stabil. Insgesamt verringerten sich die betrieblichen Erträge des Konzerns im Berichtszeitraum leicht auf 24,3 Milliarden Euro, ein Minus von 0,3 Prozent. Die Verkehrserlöse sanken um 0,7 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro. Die betrieblichen Aufwendungen haben sich in den ersten drei Quartalen um 1,1 Prozent auf 23,7 Milliarden Euro erhöht. Die Treibstoffkosten sanken vor allem mengenbedingt um 161 Millionen Euro auf 5,4 Milliarden Euro, ein Rückgang von 2,9 Prozent. Darin enthalten ist ein Preissicherungsergebnis von minus 99 Millionen Euro. Die Gebühren lagen insbesondere aufgrund einer geringeren Anzahl von Flügen um 0,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. 

Die Lufthansa Group erzielte von Januar bis September 2013 ein operatives Ergebnis in Höhe von 661 Millionen Euro. Das ursprünglich berichtete operative Ergebnis in der Vorjahresperiode wurde entsprechend der veränderten Bilanzierungsvorschriften aus IAS19 zur Vergleichbarkeit um 279 Millionen Euro angepasst. Das so errechnete Ergebnis für die ersten neun Monate 2012 lag bei 907 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis lag bei 247 Millionen Euro, ein Rückgang um 450 Millionen Euro. Das Ergebnis pro Aktie ging auf 0,54 Euro zurück.  

Die Lufthansa Group investierte im Berichtszeitraum mit 1,9 Milliarden Euro ebenso viel wie im Vorjahreszeitraum. Davon entfielen 1,7 Milliarden Euro auf die Modernisierung und Instandhaltung der Flotte. Der operative Cashflow betrug 3,0 Milliarden Euro, der Free Cashflow (operativer Cashflow abzüglich Nettoinvestitionen) 1,6 Milliarden Euro. Die Höhe der Cashflows stieg damit erheblich gegenüber Vorjahr an. Der Konzern weist für die ersten neun Monate eine Nettokreditverschuldung von 1,1 Milliarden Euro aus. Die Eigenkapitalquote beträgt nach Anwendung neuer Bilanzierungsvorschriften (IAS 19) 19,1 Prozent.

Der detaillierte Zwischenbericht für die ersten drei Quartale wird am 31. Oktober 2013 um 7.30 Uhr MEZ unter <link _top internal link in current>www.lufthansagroup.com/investor-relations veröffentlicht.

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