Nachhaltige Wertschaffung im Unternehmen
Das Steuerungssystem der Lufthansa Group folgt einem wertorientierten Ansatz. Im Mittelpunkt steht dabei die Kapitalrentabilität. Diese wird durch den Adjusted Return on Capital Employed (Adjusted ROCE) gemessen. Die Kapitalbasis wird in der Berechnung um die liquiden Mittel des Konzerns bereinigt. Ist der Adjusted ROCE höher als die durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC), schafft das Unternehmen Wert. Die Lufthansa Group hatte sich im Jahr 2021 das Ziel gesetzt, spätestens ab dem Jahr 2024 einen Adjusted ROCE von mindestens 10 % zu erwirtschaften. Dieses Ziel wurde bereits im Berichtsjahr erreicht.
Die Profitabilität des Unternehmens wird durch das Adjusted EBIT und die Adjusted EBIT-Marge, also das Verhältnis von Adjusted EBIT zum Umsatz, gemessen. Die Adjustments bereinigen die Kennzahl um einmalige, nicht operative Einflüsse und ermöglichen damit einen verbesserten Ausweis und eine bessere Vergleichbarkeit der operativen Leistung des Unternehmens. Sachverhalte, die ein Adjustment begründen, sind in einem Katalog festgehalten. Sie umfassen außerplanmäßige Ab- und Zuschreibungen, Ergebniseffekte aus Abgängen von Anlagevermögen, Effekte aus Pensionsplanänderungen, Restrukturierungsaufwendungen in Form von Abfindungen, signifikante, nicht aus der normalen Geschäftstätigkeit stammende Kosten aus Rechtsverfahren und Unternehmenstransaktionen sowie sonstige materielle einmalige Aufwendungen, die unmittelbar durch außerordentliche, externe Faktoren verursacht werden.
Wesentliche Sachverhalte, die für die Zwecke der Adjusted EBIT-Ermittlung bereinigt wurden, waren im Berichtsjahr außerplanmäßige Abschreibungen auf zum Verkauf stehende Flugzeuge, Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen, Aufwendungen aus Anpassungen von Pensionsplänen, Buchverluste im Wesentlichen bei Flugzeugen und Reservetriebwerken, Buchgewinne insbesondere aus Sale-and-Lease-back-Transaktionen sowie aus dem Verkauf von Anteilen an Joint Venture Unternehmen.
Die Lufthansa Group strebt an, nachhaltig eine Adjusted EBIT Marge von über 8 % zu erwirtschaften.
Darüber hinaus bezieht die Lufthansa Group den spezifischen CO2-Ausstoß in das Steuerungssystem ein, um durch die Verringerung von Umweltauswirkungen damit verbundene Kosten zu reduzieren und eine nachhaltige Wertschaffung zu ermöglichen. Außerdem haben Fortschritte bei der Emissionsreduktion Einfluss auf die Finanzierungskonditionen. Die Zielerreichung in diesem Bereich fließt ebenfalls in die Managementvergütung ein.
Informationen zu den langfristigen Zielsetzungen bezüglich der Verringerung von CO2-Emissionen finden sich in der Zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung/Klimaschutz.
Im Geschäftsjahr 2023 war die Wertschaffung des Unternehmens deutlich positiv. Der Adjusted ROCE nach Steuern betrug 13,1 % (Vorjahr: 7,6 %), der WACC blieb im Geschäftsjahr 2023 mit 7,2 % gegenüber dem Vorjahr unverändert. Das Adjusted EBIT lag bei 2.682 Mio. EUR (Vorjahr: 1.520 Mio. EUR). Damit betrug die Adjusted EBIT-Marge 7,6 % (Vorjahr: 4,9 %). Der spezifische CO2-Ausstoß, bezogen auf die geflogenen Passagierkilometer, lag 2023 bei 88,4 Gramm und damit 1,8 % unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 90,0 Gramm).
Entwicklung Umsatz, Adjusted EBIT in Mio. EUR und Adjusted EBIT-Marge in %
Restrukturierungsprogramm abgeschlossen, Effizienzprogramm für Airlines initiiert
Im Geschäftsjahr 2023 hat die Lufthansa Group ihr konzernweit implementiertes Restrukturierungs- und Transformationsprogramm wie geplant abgeschlossen. Mit dem Programm hat sich das Unternehmen auf das krisenbedingt veränderte Marktumfeld ausgerichtet. Darin war eine Anpassung der Kostenstrukturen, insbesondere die Reduktion von Fixkosten, verankert. Dies trug dem durch die Corona-Krise verringerten Marktvolumen Rechnung und ermöglichte, an das Ergebnis-niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie anzuknüpfen, obwohl die angebotene Kapazität noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau lag.
Aufgrund des weiterhin hohen Kostendrucks infolge der hohen Inflation und der, im Vergleich zum Vorkrisenniveau, niedrigeren Produktivität soll im Geschäftsjahr 2024 ein Effizienzprogramm für die Konzern-Airlines aufgelegt werden. Dabei soll bis spätestens Jahresende 2025 wieder das Effizienzniveau des Jahres 2019 erreicht werden. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf dem effizienten Einsatz von Flotte und Crews, der im Berichtsjahr unter anderem durch Engpässe bei Systempartnern und den starken Ausbau der Kapazitäten aufgrund der Nachfrageerholung beeinträchtigt war.