Vorstand beschließt Vorschlag zur Aussetzung der Dividendenzahlung und weitere Maßnahmen zur Begrenzung der finanziellen Auswirkungen der Coronakrise
Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG hat in seiner heutigen Sitzung den Jahresabschluss 2019 aufgestellt und beschlossen, der Hauptversammlung die Aussetzung der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019 vorzuschlagen.
Die Lufthansa Group hat das Jahr 2019 mit einem Adjusted EBIT von 2.026 Millionen Euro abgeschlossen. Die Adjusted EBIT-Marge lag bei 5,6 Prozent und damit innerhalb der im Juni 2019 prognostizierten Spanne von 5,5 Prozent bis 6,5 Prozent.
Die Ausbreitung des Coronavirus beeinflusst die globale Nachfrage nach Flugreisen erheblich. Dies beinhaltet die gestrige Verhängung von Reisebeschränkungen für Passagiere aus der Europäischen Union durch die USA. In der vergangenen Woche lagen die Neubuchungen bei den Konzernairlines rund 50 Prozent niedriger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Darüber hinaus verzeichnen die Airlines eine deutlich steigende Anzahl von Flugstornierungen.
In den kommenden Wochen wird das Flugprogramm weiter um bis zu 70 Prozent gegenüber der ursprünglichen Planung reduziert. Außerdem senkt der Konzern Sach- und Projektkosten, beabsichtigt Kurzarbeit einzuführen und verhandelt über die Verschiebung geplanter Investitionen. Trotz dieser Gegenmaßnahmen erwartet der Konzern, dass das Adjusted EBIT im Jahr 2020 deutlich unter Vorjahr liegen wird.
Angesichts des Finanzausblicks und der außergewöhnlichen Krisensituation in der Luftfahrtbranche, spiegelt der Vorschlag, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuzahlen, den Fokus auf die Sicherung der Liquidität wieder. Die grundsätzliche Politik des Konzerns, 20 bis 40 Prozent des Nettogewinns auszuschütten, bleibt unberührt.
Um seine starke finanzielle Position abzusichern, hat der Konzern in den vergangenen Wochen zusätzliche Mittel in Höhe von rund 600 Millionen Euro aufgenommen. Aktuell verfügt der Konzern damit über liquide Mittel von rund 4,3 Milliarden Euro. Hinzu kommen ungenutzte Kreditlinien von rund 800 Millionen Euro. Weitere Mittelaufnahmen befinden sich aktuell in Umsetzung. Unter anderem wird der Konzern dafür Flugzeugfinanzierungen nutzen. 86 Prozent der Konzernflotte sind im Eigentum. Davon sind wiederum knapp 90 Prozent unbelastet. Dies entspricht einem Buchwert von rund 10 Milliarden Euro.
Die Lufthansa Group wird am 19. März ausführlich über die Geschäftsentwicklung im Jahr 2019 und den Ausblick für das laufende Jahr berichten. Am gleichen Tag wird der Geschäftsbericht veröffentlicht.