Am heutigen Dienstag werden die Tarifverhandlungen mit der Vereinigung Cockpit unter hohem Zeitdruck fortgesetzt. Aufgrund des in der Nacht veröffentlichten Streikaufrufs müssen Flugstreichungen für Mittwoch und Donnerstag heute um 12:00 Uhr entschieden werden. Dies ist sowohl für die Flugzeug- und Crew-Disposition als auch für einen zumindest minimalen Vorlauf für die betroffenen Fluggäste notwendig.

Im Falle eines Streiks am 7. und 8. September ist erneut mit massiven Auswirkungen auf den Flugbetrieb der Lufthansa zu rechnen.

Michael Niggemann, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Deutschen Lufthansa AG, sagt:

„Es ist bedauerlich, dass dieser Tarifkonflikt trotz eines vereinbarten Verhandlungstermins weiter eskaliert. Für dieses Vorgehen fehlt uns jedes Verständnis. Der Weg der Eskalation ist auch deshalb falsch, weil wir wissen, dass auch unsere Pilotinnen und Piloten viel lieber fliegen als streiken. Wir werden trotzdem alles daransetzen, auch unter Zeitdruck mit einem verbesserten Angebot zum Erfolg zu kommen.“

Nachdem die Tarifforderung der Vereinigung Cockpit am vergangenen Freitag in Folge eines Urteils des Münchner Arbeitsgerichts verändert wurde, wird die Gewerkschaft die neue Forderung heute erstmalig vorstellen. Die bisherige Forderung nach einem automatisierten Inflationsausgleich wurde ersetzt durch die Forderung nach einer jährlichen Tariferhöhung um 8,2 Prozent ab 2023 - zusätzlich zu einer Erhöhung in diesem Jahr um 5,5 Prozent. Der Forderungskatalog der Gewerkschaft umfasst insgesamt 16 Einzelpunkte.

Lufthansa wird heute ein verbessertes Angebot unterbreiten. Bislang wurde eine Erhöhung um 500 Euro zum 1. September 2022 und 400 Euro zum 1. April 2023 angeboten.