Die Deutsche Lufthansa AG konnte ihr operatives Ergebnis in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 103 Millionen Euro verbessern. Im traditionell schwächeren ersten Quartal wirkten sich jedoch die Katastrophen in Japan und die politischen Unruhen in Nordafrika negativ auf das wirtschaftliche Ergebnis des Unternehmens aus. Der Konzern erzielte insgesamt einen operativen Verlust von 227 Millionen Euro. Das Konzernergebnis von minus 507 Millionen Euro enthält einen Bewertungseffekt aus IAS 39, der sich in Belastungen von rund 300 Millionen Euro niederschlägt. Ihm stehen positive Veränderungen der inneren Werte von Finanzderivaten in Höhe von 435 Millionen Euro gegenüber, die aber gemäß IAS 39 erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden. 

Die Passage Airline Gruppe, das umsatzstärkste Geschäftsfeld des Konzerns, erwirtschaftete trotz eines Umsatzwachstums ein operatives Ergebnis knapp unter Vorjahresniveau von minus 391 Millionen Euro. Dieses resultierte neben den Auswirkungen aus den Katastrophen in Japan und den politischen Unruhen in Nordafrika auch aus dem Ölpreisanstieg der vergangenen Monate und den Belastungen des strengen Winters. Den Absatz konnte das Geschäftsfeld im Vorjahresvergleich zwar steigern, das vor allem durch die Flottenmodernisierung vergrößerte Angebot wurde unter den gegebenen Bedingungen jedoch nicht vollständig abgesetzt. Dennoch erzielte die Passage Airline Gruppe deutliche Stückkostensenkungen. Die Lufthansa Passage, wie auch Germanwings, hatte unter der Einführung einer Luftverkehrsteuer in Deutschland zu Beginn des Jahres zu leiden. Insgesamt flog sie im ersten Quartal einen operativen Verlust von 234 Millionen Euro ein. SWISS erzielte einen operativen Gewinn von 17 Millionen Euro, Austrian Airlines verringerte ihren operativen Verlust auf 64 Millionen Euro, bmi erzielte ein operatives Ergebnis von minus 63 Millionen Euro und Germanwings wies zum Ende des ersten Quartals einen operativen Verlust von 44 Millionen Euro aus. 

Sehr positiv stellte sich weiterhin die Entwicklung im Geschäftsfeld Logistik dar, das nicht nur eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnete, sondern auch ein verbessertes operatives Ergebnis in Höhe von 64 Millionen Euro. Lufthansa Cargo setzte das im Vorjahresvergleich deutlich gesteigerte Angebot fast vollständig ab und erzielte im besten Quartal der Unternehmensgeschichte  gleichzeitig höhere Durchschnittserlöse. Lufthansa Technik verbuchte bei zunehmendem Margendruck eine Umsatzsteigerung und erwirtschaftete mit 69 Millionen Euro einen operativen Gewinn, der nahezu auf dem sehr guten Niveau des Vorjahres lag. Das Geschäftsfeld IT-Services akquirierte im ersten Quartal zusätzliches Geschäft und steigerte die Umsatzerlöse. Das operative Ergebnis war trotz angefallener Zusatzaufwendungen im Rahmen des implementierten Kostensenkungsprogramms mit drei Millionen Euro konstant. Vom gestiegenen Passagieraufkommen profitierte das Geschäftsfeld Catering, das für das erste Quartal 2011 eine Umsatzsteigerung und einen operativen Gewinn von zwei Millionen Euro auswies.  

Die grundsätzlich positive Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr sieht Lufthansa nicht gefährdet. Für das Gesamtjahr geht der Vorstand des Konzerns deshalb weiterhin von einer Steigerung des Umsatzes und des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr aus. Die Ungewissheit über die weitere Entwicklung in Japan und Nordafrika und deren Auswirkung auf die Höhe des Ölpreises lassen eine weitere Quantifizierung des operativen Jahresergebnisses jedoch nicht zu. 

Das erste Quartal 2011 in Zahlen

Der Umsatz des Lufthansa Konzerns für das erste Quartal 2011 betrug 6,4 Milliarden Euro, 11,8 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Die Verkehrserlöse stiegen um 14,2 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhten sich die betrieblichen Erträge des Konzerns im Berichtszeitraum auf 7,2 Milliarden Euro, ein Plus von 12,8 Prozent. 

Die betrieblichen Aufwendungen haben sich im ersten Quartal um 9,7 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro erhöht. Ein wichtiger Grund dafür waren die um 297 Millionen Euro höheren Treibstoffkosten von insgesamt 1,4 Milliarden Euro. Dies entspricht einem preis- und  mengenbedingten Anstieg von 27,8 Prozent. Ein positives Preissicherungsergebnis in Höhe von 177 Millionen Euro ist in diesem Betrag bereits enthalten. Die Gebühren lagen um 16,5 Prozent über dem Vorjahreswert. 

Der Lufthansa Konzern erzielte ein operatives Ergebnis von minus 227 Millionen Euro, das damit im Vorjahresvergleich um 103 Millionen Euro anstieg. Das Konzernergebnis betrug  minus 507 Millionen Euro. Im Vorjahr wurde dieses mit minus 298 Millionen Euro ausgewiesen. Es enthält jedoch einen Bewertungseffekt, der sich in Belastungen von fast 300 Mio. Euro äußert. Diese ergeben sich aus geänderten Zeitwerten von Sicherungsgeschäften aus IAS 39. Das Ergebnis pro Aktie beläuft sich auf minus 1,11 Euro. Bereinigt um den bilanztechnischen Effekt, hätte es sich auf minus 0,59 Euro verbessert (im Vorjahr betrug es bereinigt minus 0,61 Euro). 

Lufthansa investierte im Berichtszeitraum 744 Millionen Euro. Davon entfielen 606 Millionen Euro auf die Erweiterung und Modernisierung der Flotte. Der operative Cashflow betrug 779 Millionen Euro, der Free Cashflow (operativer Cashflow abzüglich Nettoinvestitionen) 358 Millionen Euro. Der Konzern reduzierte zum Ende des ersten Quartals 2011 die Nettokreditverschuldung weiter auf 1,4 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote sank im Vergleich zum Jahresabschluss 2010 von 28,4 auf 26,9 Prozent.

Lufthansa Konzern Januar-März
2011                      2010
Veränderung
UmsatzerlöseMio. €6.4395.75811,8%
davon VerkehrserlöseMio. €5.2244.57614,2%
Ergebnis der betrieblichen
Tätigkeit
Mio. €-175-34349,0%
Operatives ErgebnisMio. €-227-33031,2%
Vergleichbare operative
Marge*
In %-3,3%-5,4%2,1P.P.
KonzernergebnisMio. €-507-298-70,1%
InvestitionenMio. €74453439,3%
Operativer CashflowMio. €77956438,1%
Mitarbeiter zum 31.03. 117.325117.732-0,3%
Ergebnis pro Aktie-1,11-0,65-0,46

*) Operatives Ergebnis zuzüglich Rückstellungsauflösungen dividiert durch den Umsatz

Der vollständige Zwischenbericht für das erste Quartal 2011 ist im Internet unter www.lufthansagroup.com/investor-relations abrufbar.

Vorbehalt bei zukunftsgerichteten Aussagen 

Bei den in dieser Pressemitteilung veröffentlichten Angaben, die sich auf die zukünftige Entwicklung des Lufthansa Konzerns und seiner Gesellschaften beziehen, handelt es sich lediglich um Prognosen und Einschätzungen und damit nicht um feststehende historische Tatsachen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf allen uns derzeit erkennbaren und verfügbaren Informationen, Fakten und Erwartungen. Sie können daher nur zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Gültigkeit beanspruchen. Da zukunftsgerichtete Aussagen naturgemäß mit Ungewissheiten und in ihren Auswirkungen nicht einschätzbaren Risikofaktoren - wie etwa einer Änderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - behaftet sind oder zugrunde gelegte Annahmen nicht oder abweichend eintreffen können, besteht die Möglichkeit, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse und die Entwicklung des Unternehmens von den Prognosen wesentlich unterscheiden. Lufthansa ist stets bemüht, die veröffentlichten Daten zu kontrollieren und auf dem aktuellen Stand zu halten. Dennoch kann seitens des Unternehmens keine Verpflichtung übernommen werden, zukunftsgerichtete Aussagen an später eintretende Ereignisse bzw. Entwicklungen anzupassen. Eine Haftung oder Garantie für Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Daten und Informationen wird demnach weder ausdrücklich noch konkludent übernommen.