Details zur Reorganisation: Kommerzielle Steuerung der Netzairlines künftig aus einem Vorstandsressort / Neues Vorstandsressort für Eurowings und Aviation Services fokussiert auf Wachstumsmärkte / Zahlreiche Veränderungen in Management-Funktionen / Reduzierung der Führungsebenen von vier auf drei Stufen verringert Komplexität und beschleunigt Entscheidungsgeschwindigkeit / Ziel der Reorganisation ist ein Ergebnisbeitrag von rund 500 Millionen Euro bei vollständiger Umsetzung.

Im Rahmen ihres Programms „7 to 1 - Our Way Forward“ richtet sich die Lufthansa Group mit Wirkung zum 1. Januar 2016 organisatorisch neu aus und stärkt damit ihre Position als führender Aviation Konzern. Die Airlines und Service-Gesellschaften des Konzerns sollen sich dabei in ihrer Organisationsstruktur und ihren Prozessen künftig noch konsequenter an den Bedürfnissen ihrer Kundengruppen orientieren. Zudem steigert die Neuausrichtung die Effizienz der Lufthansa Group, erhöht die Entscheidungsgeschwindigkeit und reduziert Komplexität.

Die Neuausrichtung geht einher mit einer stärker funktionalen Ausrichtung der Organisation. Der Konzern wird über alle Geschäftsfelder hinweg in den kommerziellen, operativen und administrativen Funktionen enger verzahnt. Dabei soll die Steuerung der Netzairlines künftig nach einheitlichen Prozessen erfolgen, so dass den Kunden der Lufthansa Group über Drehkreuze und Fluggesellschaften hinweg ein integriertes und durchgängiges Reiseerlebnis geboten werden kann. Gleichzeitig schafft die Neuausrichtung wichtige Voraussetzungen, um die neue Eurowings als europäische Zweitmarke zu etablieren und in den Heimatmärkten der Lufthansa Group als marktführende Punkt-zu-Punkt-Airline zu positionieren. Auch stärkt die Lufthansa Group ihre auf dem Weltmarkt erfolgreichen Service-Gesellschaften, indem sie die Wachstumschancen in den Bereichen Technik, Cargo, Catering und Financial Services aktiv erschließt. 

„Mit unserem Programm „7 to 1 – Our Way Forward“ entwickeln wir uns über alle sieben Handlungsfelder konsequent weiter. Von unserer heute beschlossenen Neuausrichtung der Airlines und Service-Gesellschaften werden unsere Kunden spürbar profitieren, denn eine prozessorientierte Organisation wird sich mehr noch als bisher an ihren Bedürfnissen ausrichten“, sagt Carsten Spohr, Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Lufthansa AG. „Wir wollen dadurch schneller und effizienter werden und so die Position der Lufthansa Group in ihren Märkten und Geschäftsfeldern nachhaltig stärken.“

Die weiterentwickelte Organisationsstruktur verändert auch die Geschäftsverteilung im Vorstand. Die Lufthansa Group wird auch weiterhin durch das Vorstandsteam mit Carsten Spohr, Karl Ulrich Garnadt, Harry Hohmeister, Simone Menne und Dr. Bettina Volkens geführt. Die Vorstandsressorts werden ab 1. Januar 2016 folgende Aufteilung haben:

Vorsitz – Carsten Spohr

Hub Management – Harry Hohmeister
Die kommerzielle Steuerung der Drehkreuze (Hubs) der Lufthansa Group mit ihren Premiumairlines Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines verantwortet künftig Harry Hohmeister funktional. Bei seiner heutigen Sitzung hat der Aufsichtsrat ihn für weitere fünf Jahre zum Vorstandsmitglied bestellt.

Eurowings und Aviation Services – Karl Ulrich Garnadt
Die Punkt-zu-Punkt-Verkehre mit der Verantwortung für die Eurowings Group werden in einem neuen Ressort angesiedelt, das Karl Ulrich Garnadt übernehmen wird. Garnadt übernimmt  darüber hinaus die Verantwortung für die Entwicklung weiterer Airlines und Servicegesellschaften.

Finanzen – Simone Menne
Das Ressort Finanzen wird um die Konzern-IT ergänzt und weiterhin von Simone Menne geführt.

Personal und Recht – Dr. Bettina Volkens
Die Verantwortung für Personal und Recht bleibt unverändert bei Dr. Bettina Volkens, deren Vertrag vom Aufsichtsrat ebenfalls um fünf Jahre verlängert worden ist.



Der Passagevorstand als Führungsgremium der Lufthansa Passage wird in der neuen Struktur nicht weitergeführt.

Im Ressort des Vorstandsvorsitzenden Carsten Spohr wird Dr. Detlef Kayser, bisher Partner der Unternehmensberatung McKinsey, zum 1. Januar 2016 als Executive Vice President die Zuständigkeit für Strategie und Flotte übernehmen, was auch die Verantwortung für das „7to1-Programm“ einschließt.

Aus dem neuen Ressort Hub Management soll eine einheitlichere und an Prozessen orientierte, kommerzielle Steuerung der Fluggesellschaften sichergestellt werden. Im Einzelnen werden dabei kommerzielle Funktionen wie Netz- und Flottenplanung, Produkt und Vertrieb künftig über alle Netzairlines und Drehkreuze hinweg enger koordiniert und durch Harry Hohmeister funktional verantwortet. Im Zuge dessen wird er zum 1. Januar 2016 sein Amt als CEO der SWISS International Airlines aufgeben. Der Verwaltungsrat der Gesellschaft hat daher Thomas Klühr, bisher im Passagevorstand für den Hub München und Finanzen zuständig, zum neuen CEO gewählt. Er soll das Amt zum 1. Februar 2016 übernehmen und die Nachfolge von Harry Hohmeister in Zürich antreten.

Innerhalb des Ressorts Hub Management wird Jens Bischof als Chief Commercial Officer (CCO) die kommerzielle Leitung am Heimatdrehkreuz der Lufthansa, dem Hub Frankfurt, übernehmen. Darüber hinaus wird er die globale Verantwortung für den weltweiten Vertrieb aller Netzairlines tragen. Am Lufthansa-Drehkreuz München wird Steffen Harbarth die kommerzielle Leitung sowie die Prozessverantwortung für das Marketing der Netzairlines übernehmen. In dieser Funktion wird er unter anderem für die Weiterentwicklung der Marke Lufthansa verantwortlich sein. Harbarth ist zur Zeit Verkaufsleiter der Lufthansa Group Airlines im Verkehrsgebiet Asien Pazifik und wird nach München wechseln. Am Drehkreuz Wien übernimmt Dr. Andreas Otto, CCO von Austrian Airlines, neben der kommerziellen Leitung der Austrian die übergreifende Prozessverantwortung für das Produktmanagement der Netzairlines. Markus Binkert, CCO und Mitglied des Management Boards der SWISS, wird am Standort Zürich die kommerzielle Leitung des Schweizer Hubs übernehmen und künftig den Prozess „Distribution und Revenue Management“ verantworten - ebenfalls übergreifend für alle Hub Airlines.

Die Eurowings Group wird so eigenständig wie möglich entwickelt, um die strategische und operative Flexibilität in ihren besonderen Märkten zu wahren. Für das Management der Eurowings Group wird eine neue Geschäftsführung ab dem 1. November 2015 eingesetzt. Dem zuständigen Gremium werden Oliver Wagner für den Bereich „Commercial“, Michael Knitter für den Bereich „Operations“ sowie Dr. Jörg Beissel für den Bereich „Finance“ als Geschäftsführer vorgeschlagen. Im Vorstandsressort Eurowings  Aviation Portfolio wird zudem Dr. Max Kownatzki, ehemals Chefstratege der australischen Jetstar Group, das Business Development der Eurowings Group übernehmen. 

Lufthansa Cargo sowie die weltmarktführenden Gesellschaften Lufthansa Technik und LSG Sky Chefs werden weiterhin unabhängig gesteuert, da sie ihre spezifischen Märkte kundenorientiert bedienen sollen. 

Auch in der künftigen Organisationsstruktur bleiben damit die unternehmerisch notwendigen Freiheitsgrade erhalten, um das angestrebte Wachstum in diesen Märkten zu erreichen und die führenden Positionen weiter auszubauen. An den Schnittstellen zu den Airlines sowie bei den Finanz- und Personalprozessen sieht die neue Organisationsstruktur eine stringente funktionale Führung vor.

Die vier Führungsebenen unterhalb des Vorstands werden auf drei reduziert. Damit können Entscheidungen schneller getroffen und die Entscheidungsspielräume der einzelnen Führungskräfte werden erweitert. Die Zahl der Führungspositionen wird im Zuge der Neuausrichtung um insgesamt ca. 15 Prozent verringert. Die Umsetzung der Reorganisation wird am 1. Januar 2016 beginnen. 

Das wirtschaftliche Ziel der Neuausrichtung ist ein Ergebnisbeitrag von rund 500 Millionen Euro pro Jahr aus Kosten- und Erlössynergien nach vollständiger Umsetzung.

Neben der Vorlage zur Reorganisation berichtete der Vorstand dem Aufsichtsrat heute über den Abschluss des umfangreichsten Kabinen-Erneuerungsprogramms bei Lufthansa. Bei der Airline sind ab dieser Woche auf Kurz- und Langstrecke nur noch Flugzeuge mit neuester Kabinenausstattung im Liniendienst unterwegs. In den vergangenen drei Jahren wurden 106 Lufthansa-Langstrecken-Flugzeuge in der Business und Economy Class mit der modernsten Kabine und den neuesten Sitzen ausgestattet. In 76 Flugzeugen wurde zudem die neue First Class Kabine eingebaut. Auch die Nachrüstung der erfolgreichen Premium Economy Class wird bereits im Herbst bei allen 106 Lufthansa- Langestrecken Flugzeugen abgeschlossen sein. Darüber hinaus haben auch SWISS, Austrian Airlines und Brussels Airlines in den vergangenen Monaten erheblich in moderne Flugzeuge und Kabinenausstattungen investiert.

„Die Modernisierung unserer Flotten- und Kabinenausstattungen wird von unseren Kunden honoriert: Wir hatten im Juli und August jeweils Rekordauslastungen und Rekord-Ergebnisse. Die Stückerlöse liegen weiterhin über dem Niveau des zweiten Quartals. Wir sind daher optimistisch, die Streikkosten der ersten drei Quartale kompensieren zu können  und unsere Prognose eines Adjusted EBIT von mehr als 1,5 Milliarden Euro in diesem Jahr mit Sicherheit zu erreichen“, sagt Carsten Spohr. „Neben der Modernisierung der Flotten- und Kabinenausstattungen wollen wir nun unsere Organisation und unsere Prozesse neu ausrichten - mit dem Ziel, die Lufthansa Group für unsere Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre erfolgreicher und nachhaltig zukunftsfähig zu machen. Alle Geschäftsfelder und Airlines haben gute Chancen auf Wachstum, sofern es gelingt, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Spohr.

Deutsche Lufthansa AG
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